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Fische, Regenwürmer (Annelida) und parasitäre Würmer

Unsere Goldfische und Karauschen im Teich sind natürlich keine echten Wildtiere, aber sie leben trotzdem im Gartenteich und vermehren sich trotz der vielen Wasserschildkröten. Im Sommer ist das Wasser recht trübe. Goldfische können als Karpfenfische jedoch gut damit umgehen. Vor etwa 4 Jahren hat ein angelockter Graureiher innerhalb einer Woche alle Fische gefressen. Auch andere „Räuber“ werden angelockt, einmal war es ein Fuchs, ein anderes mal fremde Katzen. Unsere Hündin "Indie" vermag aber mit ihrer Anwesenheit die „Räuber“ zeitweise zu vertreiben. Die Fotos habe ich mit meiner wasserdichten Pentax W80 gemacht.

Regenwürmer

Der Regenwurm oder auch Tauwurm (Lumbricus terrestris), ist wahrscheinlich neben Ameisen und Bienen eine der häufigstes Tierarten in unserem Garten. Je nach Bodenbeschaffenheit findet man 100 bis 300 unterschiedliche Regenwürmer pro m2. Würmer zählen in der Zoologie zu den Ringelwürmern (Annelida), welche auch als Gliederwürmer bezeichnet werden. Es werden 2 Klassen unterschieden, die Vielborster und die Gürtelwürmer, zu welchen alle Regenwürmer, als Wenigborster, gezählt werden. In der Schweiz wurden über 40 Arten beschrieben.

Für eine gute Bodenqualität sind Regenwürmer essentiell. Sie bauen totes Pflanzengewebe ab, produzieren dabei Humus, der Wurmkot ist als Erdhäufchen bestimmt allen bekannt. Sie ermöglichen durch ihre langen Bohrgänge (1 bis 2m tief) eine Belüftung und Bewässerung des Bodens. Der bekannteste und grösste Regenwurm Lumbricus terrestris, wird 20-30cm lang und ist in der vorderen Hälfte zum Schutz gegen UV-Strahlung braunrot. Mit einem Jahr werden sie geschlechtsreif, ein Zeichen dafür ist die Ausbildung der markanten Gürtelzone im vordersten Drittel, welche bei Jungtieren noch nicht ausgebildet ist! Regenwürmer sind Zwitter, bei der Kopulation begatten sich beide Würmer gleichzeitig. Nach dem gegenseitigen Einführen der Genitalien wird aus der Gürtelzone eine weisse zähe Flüssigkeit ausgesondert, welche die beiden kopulierenden Würmer für etwa 30 Minunten hinter dem Kopfteil fest verklebt. In dieser Zeit werden die Samen ausgetauscht und die Eier im Körper befruchtet (siehe meine Fotos von der Paarung unten). Regenwürmer haben keine Lungen, sie nehmen über ihre ganze Haut Sauerstoff auf. Sie können hell und dunkel unterscheiden, haben einen Lagesinn, einige Tastborsten, einen Blutkreislauf (mit kontraktilen Gefässen), einen grossen Darmtrakt und ein einfaches Ausscheidungsorgan (Metanephridien) und können mehrere Jahre alt werden.

Der rote Waldregenwurm (Lumbricus rubellus) ist etwas kleiner und röter und auch sehr häufig. Der deutlich geringelte Kompostwurm oder Riesenrotwurm (Eisenia hortensis) liebt eher frische Pflanzen und wird dadurch kommerziell als Kompostförderer genutzt und im Handel verkauft. Der farblose Ackerregenwurm (Octolasion cyaneum) kann bis etwa 15cm lang werden und lebt bevorzugt in oder neben Landwirtschaftzonen.

Wurmparasiten

Zum Schluss stelle ich noch zwei Wurmparasiten von Fleischfressern (Carnivora, wie Katzen, Hunden oder Fuchs) vor. In regelmässig jagenden Katzen (Mäusefresser), wie unserer Katze Lilly und dem Kater Pompom, entwickeln sich sehr schnell Wurmparasiten. Der Parasitenkreislauf läuft folgender Massen ab: Mäuse sind am Kot vieler Tiere interessiert, wegen den dort vorkommenden Fliegenmaden. Mäuse können dadurch auch allfällige Wurmeier aufnehmen. Mäuse sind dann für einige Parasitenarten Zwischenwirte, das heisst in ihnen entwickeln sich vor allem im Darm, der Leber, den Lungen oder auch gelegentlich im Gehirn oder der Muskulatur Parasitenlarven. Wenn nun ein Fleischfresser als Endwirt, wie eine Katze, Hund, Marder oder Fuchs, eine infizierte Maus frisst, können sich im Fleischfresser artspezifisch in ungefähr 4-8 Wochen adulte Würmer entwickeln, welche wiederum Eier ausscheiden können.

Spul- und Hakenwürmer brauchen keine Zwischenwirte (Beutetiere), d.h. betroffene Fleischfresser können sich auch gegenseitig direkt anstecken. Bandwürmer hingegen brauchen zwingend Zwischenwirte für ihre Entwicklung (Beutetiere, wie Rehe, Schafe, Vögel, Mäuse, Fische, Schnecken oder Insekten). Wir Menschen sind für Fleischfresser-Bandwürmer nur Zwischenwirte, d. h. in uns können sich nach Aufnahme von Wurmeiern nur Wurmlarven in unseren Organen entwickeln, welche z.B. beim Fuchsbandwurm aber für uns Menschen in der Leber schwerwiegende Folgen haben können. Bei Fadenwürmern (Spulwürmer und Hakenwürmer) können sich Menschen auch als Endwirte infizieren.

Weitere von mir fotografierte Parasiten (Endo- und Ektoparasiten) aus Hägglingen und Umgebung finden sie auf meiner Praxis Homepage: www.tierarztpraxis-meyer.ch unter Diagnostik:

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