Schmetterlinge am Maiengrün in Hägglingen Schweiz
Pathologie von Insekten
Als Tierarzt mit Zusatzausbildung in Pathologie, interessiert mich auch die Pathologie von Insekten. Wenn ich im Garten oder auf Feldern mit meiner Kamera unterwegs bin, finde ich öfters verletzte, kranke oder tote Insekten bzw. Falter. Über die Pathologie von Insekten findet man in der Literatur noch wenig Informationen. Bereits in alten chinesichen Texten wurden Krankheiten von Seidenraupen beschrieben. Im 19. Jahrhundert entdeckte man, dass man zum Beispiel den Japanischen Käfer mit Bakterien bekämpfen konnte. Es entwickelte sich in der Biologie ein neues Forschungsgebiet der Bekämpfung von Insekten durch Mikroben, Würmern oder andere Insekten.
In der folgenden Fotogalerie biete ich eine Auswahl von Insekten mit pathologischen Veränderungen.
Schmetterlinge stehen, wie viele andere Insekten, am Anfang der Nahrungskette. Ihr Leben wird täglich durch viele unterschiedliche Einflüsse bedroht. Ein Hauptproblem sind die von Menschen teils flächenhaft eingesetzten Pestizide (Insektizide und Herbizide) in der Landwirtschaft und in vielen Gärten. Insektizide führen oft direkt zum sicheren Tod vieler Insekten inklusive den Schmetterlingen. Herbizide zerstören die Lebensgrundlage von Raupen und anderen Larven (Engerlinge) und führen dadurch verzögert auch zum Tod durch Verhungern oder Abbruch der Metamorphose. In den letzten Jahren haben dadurch entsprechend viele Insektenpopulation weltweit einen besorgniserregenden Einbruch erlitten. Das Insektensterben geschieht im Verborgenen, Insekten haben keine Lobby, viele Menschen sehen sie nur als Ungeziefer. Besorgte Naturschützer beobachten aber in urbanen Gebieten seit langem einen massiven Rückgang aller Insektenarten und damit auch den Rückgang der heimischen Vogel- und Insektenfresserpopulationen. Auch bei den Bienen, die wichtigste "Nutztiergruppe" bei Insekten, findet weltweit ein Bienensterben statt, was sich vermehrt auch im Pflanzenbau (Obst- und Fruchtproduktion) aber auch in der Honigproduktion zeigt. Der preisgekrönte Dokumentarfilm "More than Honey" vom Schweizer Regisseurs Markus Imhoof aus dem Jahr 2012 dokumentiert das weltweite Bienensterben eindrücklich.
Schmetterlinge und viel andere Insekten stehen aber auch natürlicherweise ein Leben lang täglich mitten im Kampf von „Leben oder Gefressen“ werden. Eine Grosszahl von höher entwickelten Tieren, wie Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien sind auf eine Vielzahl von lebenden Larven (auch Raupen) oder adulten Insekten (auch Schmetterlinge) angewiesen. Diese Einflüsse überstehen Insektenpopulationen in der Regel gut. Wie bei allen Insekten werden solche natürlichen Einflüsse mit einer grossen Anzahl von gelegten Eiern, sich daraus entwickelten Larven oder durch eine gute Tarnung und Abschreckung kompensiert. Gesunde Populationen können diese Verluste ausgleichen, dies führt in der Regel nicht zum Aussterben von Arten. Eigene Beobachtungen bei Schwalbenschwanzraupen in unserem Garten ergaben, dass höchstens 10 % der in unserem Gemüsegarten gefundenen Raupen sich nach Wochen auch verpuppen können. Der Grossteil aller Raupen (>90%) wird von jagenden Insekten (Wespen, Schlupfwespen), Vögeln oder anderen Insektenfressern (Igel, Dachs, Fledermäuse, Nager) gefressen.
Weitere natürliche Einflüsse ergeben sich durch schädliche klimatische und mechanische Einflüsse. Hitze-, Kälte-, Trocken- und zu lange Regenperioden können auf die Metamorphose von Insekten einen massiven negativen Einfuss ausüben. Sie können den natürlichen Lauf der Entwicklung (Metamorphose) hemmen oder vollständig zum Absterben der Entwicklungsstadien führen. In meiner noch kurzen Beobachtungszeit konnte ich beobachten, wie trockene Frühlingsperioden die spätere Anzahl oder Artenvielfalt empfindlich beeinflussen. Für die Insekten am besten sind „normal“ feuchte Frühlingsmonate mit nicht zu trockenen, heissen Sommermonaten, in solchen Jahren habe ich am meisten Arten im Garten beobachten können.
Auf die Insekten wirken aber auch noch andere natürliche Einflüsse, wie diverse Infektionen (Bakterien, Pilze) oder Milben. Auch andere Insekten schwächen oder töten als Parasiten Schmetterlinge und andere Insekten in allen Entwicklungsstufen. Viele Raubinsekten und Spinnen fressen Schmetterlingseier, jagen Raupen in unterschiedlichen Stadien oder auch adulte Schmetterlinge.
In unserem Garten oder Umgebung konnte ich aus Sicht der Insekten folgende Pathologien beobachten und fotografieren:
Genetische Einflüsse:
Genetisch bedingte fehlerhafte Merkmale kommen öfters vor, wie zum Beispiel aussergewöhnliche Farbvarianten oder Fehler in der Flügelform, wie der unten von mir fotografierte Schwalbenschwanz mit nur einem Flügelsporn.
Mechanische Einflüsse:
Abgeflogene adulte Schmetterlinge mit Flügelverletzungen und Schuppenverlust speziell bei Wanderfaltern.
Zerstörung der Biotope und töten der im Gras versteckten Falter durch zu häufiges Mähen der Wiesen und Böschungen in der Landwirtschaft oder in Privatgärten. Anlegen von Monokulturwiesen ohne Kräuter oder „Unkräuter“.
Chemische Einflüsse: Insektizid und Herbizid Einsatz in der Landwirtschaft, aber auch oft in Privatgärten, aktuell wegen der Ausbreitung des Buchsbaumzünslers oder der Kirschessigfliegen.
Klimatische Einflüsse: Insekten lieben grundsätzlich Wärme, mitteleuropäische Insektenarten haben sich gut an unser Klima angepasst. Durch die Klimaveränderungen mit längeren Hitzeperioden aber auch stärkeren Niederschlägen leiden auch diese Tiere. Viele Insektenlarven sind abhängig von Pflanzen als Nahrungsmittel, gedeihen durch Hitze oder Kälte die Pflanzen nicht, hat dies eine massive direkte Wirkung auf diese Insektenarten. Feuchtkalte Perioden fördern zudem das Verpilzen der Larven oder die Insekten verhungern langsam. Durch den Klimawandel erhalten "unsere" Insekten aber auch vermehrt Konkurrenz von invasiven Insektenarten aus dem Mittelmeer- oder asiatischen Raumes. Sie sind entweder Futterkonkurrenten oder verdrängen unsere Insektenarten durch eingeschleppte Insektenkrankheiten. Aktuelle Beispiele sind Ausbreitung der asiatischen Buschmücke, der asiatischen Kirschessigfliegen und das Verdrängen unseres 7- Punkt Marienkäfers durch das eingeschleppte asiatische Marienkäferchens.
„Gefressen werden“:
Vögel und andere Insektenfresser jagen Raupen als Grundnahrungsquelle und speziell kleine Raupen zur Jungenaufzucht. In unserem Garten haben wir neben den Vögeln ab und zu auch einen Dachs, Fuchs, Igel, Fledermäuse, Blindschleichen, Amphibien (Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch), welche alle auch Insekten jagen, Larven ausgraben oder direkt Raupen fressen. Insbesondere auch Insekten, wie Wespen, Ameisen und Spinnen jagen und fressen natürlicherweise in unserem Garten auch Raupen, adulte Schmetterlinge und andere Insekten, wie Wanzen, Heuschrecken, Bienen und Käfer. Je nach Populationen "überleben" nur wenige Prozente der Insekten ihr Larvenstadium oder können sich, wie die holometabolen Insektenarten, gar verpuppen.
Infektionen:
Parasiteninfektionen: Viele Insekten leben selber parasitoid in anderen Insekten, aber auch Milben (z.B. Varroa jacobsoni) können z.B. bei Honigbienen grosse Schäden anrichten, die Bienen sterben. Bei einem weiteren Parasiten spielen Ameisen eine entscheidende Rolle, dem kleinen Leberegel Dicrocoelium dendriticum. Besonders bei Schafen und Rindern als Endwirte, führt dieser Parasit zu wirtschaftlichen Einbussen. Der biologisch hochinteressante Parasitenzyklus läuft über 2 Zwischenwirte. Der ersten Zwischenwirte dieses Wurmes sind Schnecken, welche vom Kot der Wiederkäuer fressen und damit die Eier des Leberegels aufnehmen. Die infizierten Schnecken sondern danach während Monaten 2mm grosse Schleimbällchen mit mikroskopisch kleinen Wurmlarven aus, welche Ameisen auf der Wiese gerne aufnehmen. Ihr Verhalten wird nach der Infektion derart geändert, dass sich die betroffenen Ameisen an Grashalmen oder Blütenpflanzen festbeissen. Die Schafe oder Rinder fressen dann die Pflanzen mitsamt den Ameisen, was zur erneuten Infektion der Wiederkäuer führt!
Eine spezielle Methode entwickelten sogenannte Kleptoparasiten. Dies ist unter Insekten aber auch bei Vögeln eine weit verbreitete Überlebensstrategie. Solche Insekten attackieren beispielsweise noch während der Jagd die erbeuteten Opfer anderer Gliedertiere, stehlen sie, saugen an ihnen oder legen ihre Eier in diese Opfer. Ein gutes Beispiel sind die kleinen Milichiinae Fliegen, im englischen werden sie als "Schakal Fliegen" bezeichnet. Sie leben im Umfeld von Spinnen und attackieren die Spinnenopfer noch während die Spinne ihr Opfer selber aussaugt.
Bakterien und Vireninfektionen: Insekten spielen bezüglich der Übertragung Infektionserreger für Menschen und Tiere eine entscheidene Rolle. Viele Insekten sind am biologischen Abbau von Nahrungsmitteln beteiligt. Fliegen in der Küche oder auf dem Dessert sind entsprechend unbeliebt und aus hygienischen Gründen zu bekämpfen.
Insekten können selber auch unter mikrobiellen Infektionen leiden. Glücklicherweise sind solche spezifischen Infektionserreger für Insekten für höher entwickelte Tiere wie Säugetiere und Vögel nicht infektiös. Sie spielen aber bezüglich der Produktion von Insekten zur Nahrung von Tieren und neu auch für die Menschen eine stetig wachsende Rolle.
Schimmelpilzinfektionen (Mykosen): Wie bei allen anderen Tiere können auch unter feuchten klimatischen Bedingungen Schimmelpilze auf den Insektenkörper ausspriessen und so zum Tod der betroffenen Insekten führen.
Unten finden sie einige Galerien zum Thema, zum Vergrössern der Galeriefotos Fotos einfach anklicken!
Mechanische Flügelverletzungen oder genetische Fehlbildungen
Wie bei allen Lebewesen gibt es auch bei Insekten körperliche Abnutzungen. Besonders bei Schmetterlingen findet man oft eindrückliche Flügelverletzungen, welche aber offenbar die Flugtechnik bei diesen 4-Flüglern erstaunlich wenig beeinträchtigen. Sie fliegen mit teilweise stark verletzten Flügelteilen noch zielsicher herum. Gelegentlich findet man auch nur "alte" Schmetterlinge mit verblassenden Farben, da Schmetterlinge als Schuppenflügler ihre Schuppen allmählich verlieren. Da sie jedoch ohnehin nur wenige Wochen (mit Ausnahmen mehrere Monate) herumfliegen, stören diese Abnützungen nicht wirklich. Man findet auch Insekten mit genetischen Mängeln, welche nicht immer zu Behinderungen führen.
Wanderfalter mit Flügelverletzungen
stark abgeflogen
Paarung im März, der untere Falter hat den Winter überlebt, die Flügel sind abgenutzt = abgeflogen, die Schuppen auf den Flügeln verschieden mit zunehmendem Alter der Tiere!
abgeflogen, solche verletzte Schmetterlinge fliegen mit diesen havarierten Flügeln noch erstaunlich gut!
stark abgeflogen
abgeflogen
solche Flügelverletzungen behindern kaum beim Fliegen
auch solche Flügelverletzungen behindern kaum beim Fliegen!
stark abgeflogen
Hypomecis punctinalis rechter Hinterflügel fehlt zur Hälfte, die 3 anderen Flügel können dieses Handicap korrigieren!
mit Loch im Flügel
Weibchen mit ausgefransten Flügeln
abgeflogen mit ausgefransten Flügeln
Camptogramma bilineata abgeflogen
abgeflogen, mit nur noch wenigen farbigen Schuppen!
mit einem genetischen Flügelfehler: Ein Sporn fehlt !
Häutungsfehler: Während Tagen schleppte diese Raupe ihre zerrissenen Hautfetzen mit sich, normalerweise häuten sich die Raupe auf einmal!
Epirrhoe alternata mit unterschiedlich gross entfalteten Flügeln, genetischer Fehler
Insekten als Beutetiere von Insekten und Spinnen
Fressen und Gefressen werden! Insekten stehen von Beginn weg bereits als Ei, Larve, Puppe oder Adult im Überlebenskampf. Es gibt Spezialisten, welche sich auf die kleinen Insekteneier als Nahrung spezialisiert haben, andere überfallen Larven, Puppen oder adulte Insekten. Jede nur erdenkliche Oeko-Nische scheint in der Natur durch Insekten oder andere Gliedertiere bereits besetzt zu sein. Man findet auch Symbiosen, wenn beispielsweise Ameisen Blattläuse in Kolonien wie Kuhherden pflegen und hegen und ihnen regelmässig den Honigtau absaugen. Spezielle Wildbienenparasiten findet man in der Familie der Ölkäfer. Die Ölkäfer, z.B. Sitaris muralis, legen im Spätsommer in grosser Anzahl Eier an Pflanzenstengel oder oder an Blüten. Die ausgeschlüpften kleinen Käferlarven, welche wegen ihren speziellen Füssen als Dreiklauer (= Triungulinen) bezeichnet werden, locken Bienenmännchen (=Drohnen) an und springen auf deren Körper. Die Drohnen suchen danach Weibchen zur Begattung, während der Paarung springen die Triungulinen auf die Weibchen und gelangen danach Huckepack zu ihrem Bestimmungsort, den Brutkammern der Wildbienen. In den Bienenbrutkammern entwickeln sich die Käferlarven und fressen die deponierten Pollen, Bieneneier oder auch die Bienenlarven. Nach der Überwinterung und Verpuppung in den Bienennestern schlüpfen die adulten Käfer im Sommer aus ihren Puppen und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Cordulegaster boltoni, schwer an Kopf und Hinterleib verletzt, Vögel oder Katzen können Libellen jagen und verletzen, gefunden in Dottikon neben der Bünz
gefangen und Rücktransport ins Ameisennest
von Waldameise gefangen und mehrfach gebissen mit Austritt von Körperflüssigkeit
von Waldameisen angegriffen und zerlegt
von gallischer Wespe gefangen und gefressen
mit einer Kolonie von gelben Blattläusen, welche sie "melken", d.h. sie saugen deren Honigtau, ohne dass sie die Tiere töten.
hat Honigbiene gefangen und frisst sie sofort
oft findet man Insekten mit abgetrenntem Kopf. Es gibt Insektenjäger, welche gezielt den Kopf abtrennen und dann die Beute aussaugen
von Parasit aufgefressen, nur noch die Hülle ist übrig, aus dem Loch ist der Parasit (=oft Schlupfwespen) entkommen!
erstochen und angefressen
angegriffen durch rote Weichwanze, sie sticht die Raupe an und sagt sie aus
oben links eine junge Raupen vom Edelfalter Kleiner Fuchs
Didysmachus picipes mit erbeuteter Goldfliege
Didysmachus picipes mit erbeuteter Fliege
beim Fressen von Blattläusen
Pelzbienen-Ölkäferlarven Sitaris muralis = Dreiklauer = Triunguliden, springen auf Bienen und werden so ins Bienennest transportiert, wo sie als Parasit von den Pollen und den Bienenlarven sich entwickeln!
Pelzbienen-Ölkäferlarven Sitaris muralis = Dreiklauer = Triunguliden, springen auf Bienen und werden so ins Bienennest transportiert, wo sie als Parasit von den Pollen und den Bienenlarven sich entwickeln!
Pelzbienen-Ölkäferlarven Sitaris muralis = Dreiklauer = Triunguliden, springen auf Bienen und werden so ins Bienennest transportiert, wo sie als Parasit von den Pollen und den Bienenlarven sich entwickeln!
kleine 2-3mm grosse aggressive Fliegen, welche in Gruppen (wie Schakale) von Spinnen erbeutete Insekten attackieren und davon fressen!
von Wolfspinne erbeutet
Erebia ligea von einer Spinne gefangen und ausgesaugt
von Spinne gefangen und ausgesaugt
gefangen und eingewickelt von einer Wespenspinne
Nuctenea umbratica hat Florfliege (Chrysoperla carnea) gefangen und saugt sie aus
hat Sandbiene erbeutet
Xysticus cristat hat Seidenbiene gefangen
Abgestorben nach Schlupfwespenbefall, erkennbar die Löcher, wo die Schlupfwespen aus der Puppe geschlüpft sind
Klassische Infektionen mit Parasiten, Bakterien und Pilzen
Grundsätzlich findet man bei Insekten, wie bei allen anderen Tierarten auch alle möglichen Infektionserreger, wie Parasiten, Bakterien, Viren und Pilze. Sehr bekannt sind die Varroa Milben bei den Bienen, welche ganze Bienenvölker zerstören können. Viele Milben leben jedoch diskret auf ihren Wirten und schaden nicht wirklich, besonders, wenn sie nur in geringer Anzahl vorhanden sind. Gewisse Bakterien und Viren leben oft sehr spezifisch nur in bestimmten Insekten und werden zukünftig in der wachsenden Insektenproduktion zu Nahrungszwecken von Tieren und auch den Menschen eine grössere Rolle spielen. Schliesslich gibt es auch wie überall auch noch Schimmelpilze, welche Insekten befallen können und unweigerlich zum Tod der betroffenen Tiere führen. Speziell erwähnenswert ist der Fliegentöterpilz, welcher besonders verschiedene Fliegenarten infiziert und sich auf eine erstaunliche Weise verbreiten kann. Infizierte Fliegen verbeissen sich kurz vor ihrem Tod kopfüber an obere Pflanzenteile (Stengel, Blätter) und signalisieren mit dieser Körperstellung Paarungsbereitschaft. Der durch die Infektion anschwellende schwarzweisse Hinterleib wird so präsentiert. Fliegen werden dadurch angezogen und kopulieren mit der sterbenden Fliege und werden damit ebenfalls durch den Pilz angesteckt!
Zur biologischen Bekämpfung von Schadinsekten werden heute in der Landwirtschaft und Gartenbau auch vermehrt Infektionserreger eingesetzt. Einige Beispiele sind sehr erfolgreich, andere verursachen aber grosse Schäden an unserer Biodiversität. Die in Mitteleuropa vor gut 10 Jahren zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen gezielt eingesetzten Asiatischen Marienkäferlarven sind Träger von Einzellern (Mikrosporidien). Unsere einheimischen Siebenpunktmarienkäfer erkranken an diesem Infektionserreger und sterben, was in den letzten Jahren zu einem drastischen Rückgang des sehr bekannten Marienkäferchens geführt hat. Biologen warnen nun vor einem Aussterben unserer einheimischen hübschen Marienkäfer (= siehe auch unter Menue Käfer auf der Homepage: adimeyer1.wixsite.com/insekten)! Auch diverse Nematoden (=Fadenwürmer) und verschiedene Schlupfwespenarten werden gezielt zur biologischen Bekämpfung von Schadinsekten eingesetzt.
mit Milbenbefall Poecilochirus necrophori
Necrophorus vespilloides mit hochgradigem Milben-Befall, diese Milbe Poecilochirus necrophori lässt sich oft durch diesen Käfer zu toten Tieren transportieren! Foto: Sylvia Suter
rote Milben im Kopfbereich, dieser Parasiten störte den Falter noch nicht!
Rilaena triangularis mit roten Milben, sie saugen Körperflüssigkeit, die Spinne bewegte sich noch recht munter
mit roter Milbe
mit massivem Milbenbefall
Eupsilia transversa, ein anderes Insekt hat sich an der Raupe angeheftet und verpuppt = parasitiert
Im Kokon wachsen viele Larven heran
Die Raupe ist bereits ausgefressen und tot, dann verpuppen sich die ausschlüpfenden Wespenlarven und verpuppen sich direkt neben ihrem Opfer
Cotesia glomerata, leben zuerst in der Raupe, fressen sie von innen auf, dann erfolgt der Austritt und die Verpuppung direkt neben der toten Raupe Verpuppung.
Cotesia glomerata, leben zuerst in der Raupe, fressen sie von innen auf, dann erfolgt der Austritt und die Verpuppung direkt neben der toten Raupe Verpuppung.
Zygaena filipendulae Puppenkokon an einem Grashalm, mit Parasiten-Austrittsloch!
Parasitieren Blattläuse, sie legen Eier in die Läuse, durch die wachsenden Larven sterben die Läuse, sie quellen auf und werden hellgelblich
Parasitieren Blattläuse, sie legen Eier in die Läuse, durch die wachsenden Larven sterben die Läuse, sie quellen auf und werden hellgelblich
Bakterielle Infektion
kurz vor der Verpuppung mit Gürtel gestorben > bakterielle Infektion
mit Fliegentöterpilz : Entomophthora muscae, dieser Pilz durchwächst den ganzen Körper, Spätstadium: Fliege bewegte sich kaum noch, Pilz hat ganzen Hinterleib durchwachsen, weisser Pilz durchstösst Chitinpanzer
mit Fliegentöterpilz : Entomophthora muscae
mit Fliegentöterpilz : Entomophthora muscae, dieser Pilz durchwächst den ganzen Körper, Frühes Stadium: Pilzhyphen dringen in den Körper ein, Fliege im Todeskampf mit verdrehtem Kopf
Vespula germanica mit massivem Pilzbefall, kurz vor dem Tod! Wespe bewegte sich noch wenig!
Sterbende Biene klammert sich an Blüte, sichtbar die weissen Pilzknötchen
Sterbende Biene klammert sich an Blüte, sichtbar die weissen Pilzknötchen
"Insekten fressende "höhere" Tiere":
Beispiele einiger Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien aus unserem Garten, welche öfters Insekten erbeuten und fressen. Insekten sind für viele "grossen" Tiere ein Grundnahrungsmittel. Speziell bei den Singvögeln sind Insekten bei der Aufzucht die Hauptnahrung. Mit dem weltweiten Insektensterben bekommen solche Tiere auch existentielle Probleme.
Zum Vergrössern der Galeriefotos: Fotos einfach anklicken!
Eptesicus nilssoni