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Käfer Coleoptera in Hägglingen

Die Ordnung der Käfer Coleoptera ist in Europa mit 6000 Arten eine sehr artenreiche Insektenordnung. Käfer sind holometabole Insekten, sie durchlaufen in ihrer Entwicklung eine vollständige Metamorphose vom Ei zur Larve und auch der Verpuppung zum Adultstadium. Bezeichnend für Käfer sind ihre meist festen Vorderflügel, welche auch Deckflügel oder Flügeldecken benannt werden. Die dünnen häutigen grösseren Hinterflügel werden durch diese Deckflügel in Ruhe vollständig überdeckt und somit geschützt. Es gibt im Körperbau stark gegliederte Käfer bis rundliche panzerförmige Käfer mit einem geschlossenen Körperbau, die Vielfalt ist sehr gross. Die Deckflügel, der Kopf, der Halsschild und selbst die 6 Beine sind artspezifisch in allen Farben vorhanden. Es gibt winzige Käfer von 2-3mm Länge bis sehr grosse Käfer von mehreren Zentimetern Länge. Käfer sind wie alle Insekten Futterspezialisten, einige Arten fressen Kot (Koprophagie), andere fressen Kadaver oder modernde Pflanzen, wieder andere leben von frischen Pflanzen, Früchten und deren Säften oder von Blut anderer Tiere. Einige Käfer gelten als Schädlinge und wurden, wie der heute geschützte Maikäfer, fast ausgerottet. Käfer spalten die Gesellschaft, einerseits verursachen Käfer bei vielen Menschen Eckel, andererseits sind bestimmte Käfer für viele andere Menschen faszinierend, was sich auch in den dutzenden von Käfer-Homepages niederschlägt. Die Käfer haben sich selbst in der deutschen Literatur verewigt. Die 1912 entstandene surrealistische Erzählung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka beschreibt die Verwandlung des Bürolisten Gregor Samsa in einen Käfer. Dieses Buch hat mich als Gymnasiasten ebenso fasziniert, wie Jahre zuvor die Käfer-Geschichte bei „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch. Total habe ich 194 Käferarten fotografiert, 123 davon im Garten in Hägglingen und 36 weitere Arten im nahen Umfeld oder am Waldrand. Im folgenden stelle ich die vielen Käferfamilien unseres Gartens in verschiedenen Fotogalerien alphabethisch vor. Die Bestimmungen waren teilweise sehr schwierig und es können sich durchaus Fehler eingeschlichen haben. Teilweise begnügte ich mich mit dem Hinweis zur Familie oder gab eine mögliche Art an. Gewisse Käfer sind in viele Unterarten aufgegliedert, welche je nach Habitat oder geografischem Ort verschieden sein können. Für uns Laien kann die Familienbezeichnung oft auch durchaus genügen, weitere spezifische Literatur zu fast allen Arten findet der interessierte Leser heute auch im Internet.

Aaskäfer Silphidae

Der rötliche "Gemeine Totengräber" ist ein typischer Vertreter von Kadaver- oder Aasfressern. Die Käfer werden bis 2.5cm gross und von den verwesenden Gerüchen toter Säugetiere angelockt. Das Weibchen legt etwa 20 Eier auf den Kadaver. Die schnell wachsenden Assel-ähnlichen flachen Larven fressen die Kadaver nach dem Schlupf allmählich auf. Bereits nach 1 bis 2 Wochen kommt es zur Verpuppung und später zum Schlupf der neuen Generation. Der etwas kleinere Aaskäfer Silpha tristis ist grauschwarz, ihn habe ich auf einem toten Igel neben unserem Garten entdeckt.

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