Insekten, Spinnen, Schnecken und Vögel
am Maiengrün in Hägglingen Schweiz
Pflanzenwespen: Blattwespen Tenthredinidae
In der folgenden Galerie werden einige in Hägglingen und Umgebung gefundene harmlose Pflanzenwespen vorgestellt, sie werden auch als Blattwespen bezeichnet. Viele dieser Blattwespen haben noch keine Deutschen Namen. Sie leben in der Regel „nur“ von Pflanzensäften. Bei vielen Blattwespen und ihren Larven ist es für Laien auch fast nicht möglich diese Arten sicher zu unterscheiden oder zu bestimmen. Blattwespen haben anatomisch keine deutliche typische Wespentaille, ihre Körper erscheinen eher plump und können auch recht gross sein. Oft sind sie recht farbig. Sie suchen auf den Blüten Nektar als Nahrung. Blattwespenlarven sehen auf den ersten Blick wie Schmetterlingsraupen aus, sie haben aber deutlich mehr zusätzliche Bauchbeine. Schmetterlinge haben hingegen nur maximal deren 5 Paare neben den bei Insekten üblichen 3 Brustbeinpaaren. Die Blattwespen deponieren ihre Eier in Pflanzen und die sich daraus entwickelten kleinen Blattwespenlarven sind oft Nützlinge, sie leben von Blattläusen. In Hägglingen und Umgebung konnte ich bis heute 24 Arten bestimmen, 14 davon im Garten, weitere 4 Arten stammen aus Laax GR.
Arge ochropus Bürstenhornblattwespen
Arge ochropus Bürstenhornblattwespen
Arge cyanocrocea Bürstenhornblattwespen
Arge cyanocrocea Bürstenhornblattwespen
Arge pagana Bürstenhornblattwespen
Arge berberidis Bürstenhornblattwespen
Arge berberidis Bürstenhornblattwespen
unbestimmte Art mit kurzen Fühlern
Allantus melanarius, Tenthredinidae
Aneugmenus spec., Foto neben der Bünz
Athalia rosae nur 6-8mm
event. auch Dolerus nigratus mit langen Fühlern
Dolerus nigratus
Macrophya alboannulata mit weissen Beinflecken
Macrophya alboannulata mit weissen Beinflecken
Macrophya annulata
Macrophya annulata
Macrophya militaris
Macrophya militaris
Macrophya militaris
Macrophya punctumalbum, Weibchen mit roten Oberschenkeln, können sich auch parthenogenetisch vermehren!
Macrophya punctumalbum, Weibchen mit roten Oberschenkeln, können sich auch parthenogenetisch vermehren!
Macrophya punctumalbum, Männchen, nur schwarzweiss
Macrophya rufipes, gelbe und rote Beine
Rhogogaster viridis, Foto neben der Bünz
Rhogogaster viridis, Foto neben der Bünz
event. Stethomostus fuliginosus ? mit kurzen Fühlern, Beine dunkelgrau
Stethomostus funereus? Schwarz mit gelben Beinen
Tenthredo livida, mit weissen Fühlerspitzen
Tenthredo mesomela
Tenthredo mesomela
Tenthredo mesomela der Bauch ist ganz gelb
Tenthredo notha, der grüngelbe Bauch hat schwarze Flecken
Tenthredo notha, gelber Bauch
Tenthredo notha
gehört wahrscheinlich auch zur Tenthredo notha Artengruppe
Tenthredo spec., event. T.arcuata, Cassonsgrad 2100m oberhalb Flims
Tenthredo temula
Tenthredo temula
Tenthredo vespa, Laax
Tenthredo vespa, Laax
Tenthredo omissa
Tenthredo omissa
Megalodontes cephalotes
Megalodontes cephalotes
Tenthredopsis sordida = Pflanzenwespen
Tenthredopsis sordida = Pflanzenwespen
Tenthredopsis sordida = Pflanzenwespen
event. Ametastegia equiseti ??
unbestimmt
unbestimmte Art Foto S.Suter
unbestimmte Art Foto S.Suter
unbestimmte Art Foto S.Suter
unbestimmte Art
noch nicht näher bestimmt , auf einem Schwefelporling Baumpilz in Dottikon
beim Fressen von Blattläusen, unbestimmte Art Foto S.Suter
?
Craesus septentrionalis , typisch sind: Das massenfafte Auftreten auch im Herbst, die vielen Bauchbeinpaare und die S-förmige Abwehrstellung nach einer Blatterschütterung, sie fressen oft an Birke und Haselnuss
Craesus septentrionalis , typisch sind: Das massenfafte Auftreten auch im Herbst, die vielen Bauchbeinpaare und die S-förmige Abwehrstellung nach einer Blatterschütterung, sie fressen oft an Birke und Haselnuss
Craesus septentrionalis, 2Tage später sind die Blätter stark abgefressen
Gallwespen
Gallen sind Pflanzen-Wucherungen als Reaktion der Pflanze gegenüber den heranwachsenden Larven von Gallwespen, Gallmilben und Gallmücken. Die Weibchen dieser Wespen stechen mit ihrem Legestachel in die Pflanzen (meist in Knospen), deponieren dort ihre Eier und ein "Gift", welches zur Bildung von Gallen anregt und fliegen davon. Die kleinen heranwachsenden Larven induzieren als Pflanzenparasiten, recht eigenartige Pflanzenwucherungen, welche dann oft ganze Blätter verunstalten und recht auffällig sind. In diesen Strukturen wachsen die Insektenlarven geschützt von vielen Gefahren heran. Sie verpuppen sich schliesslich in den Pflanzengallen, danach fressen sie ein Loch in die Gallenwand und schlüpfen als fertige adulte Wespen heraus. Weitere Gallen finden sie auch unter Mücken und Milben. Gallen können sehr gross werden, auch Bäume zeigen manchmal grosse gut sichtbare Wucherungen, welche ebenfalls als Gallen bezeichnet werden können. Interessant ist ferner, dass die Gallwespen einen Generationenwechsel machen. Im Frühling legen sie ihre Eier nach der Begattung in die Pflanzenknospen, die Pflanze entwickelt darauf in den später wachsenden Blättern und auch in Stielen zufällig angeordnete Gallen. Im Sommer können die sich daraus entwickelten Weibchen sich aber auch ungeschlechtlich (parthenogenetisch) weiter entwickeln, indem sie ihre Eier in den Wurzelbereich der Pflanzen deponieren! Daraus entwickeln sich "nur" genetisch identische Weibchen. Die Wespen in den Blättergallen entstehen also immer aufgrund einer geschlechtlichen Vermehrung (hier entstehen weibliche und männliche Wespen). Die Gallwespen können als Parasit selber auch noch von anderen parasitoiden Insekten befallen werden. Die Erzwespen stechen ihre Eier in die Gallen, welche sich dadurch in Form und Größe verändern, die kugeligen Gallen werden dadurch unförmig mit Zipfeln und verholzen, die Gallwespen gehen dadurch zugrunde, die Erzwespen können dadurch erst leben!
Cynips quercusfolii
Pediaspis aceris
Pediaspis aceris, einige Gallen sind manchmal auch leuchtend rot, den Grund für kenne ich noch nicht!
Diplolepis rosae, im Herbst sind sie noch grünlich, im Innern entwickeln sich die Gallwespen!
Diplolepis rosae, im Winter werden sie braun und sehen dörr aus, im Frühling schlüpfen raus die fertigen Gallwespen!
Pediaspis aceris, die junge weisse Larve ist im Hohlraum zu erkennen, welche die Larve während ihrer Entwicklung schützt!
Pediaspis aceris die rechte Galle wurde wahrscheinlich durch einen weiteren Parasit, die Erzwespe, verändert!
Pediaspis aceris, alte Gallen
Pediaspis aceris, wie angefressen und geleert!
2 typische bohnenförmige Gallen in einem Weidenblatt, Foto vom Bünzufer