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Weniger bekannte und sehr kleine Fliegenarten von Hägglingen:
Blasenkopffliegen Conopidae, Tanzfliegen Empididae,
Waffenfliegen Stratiomyidae, Faulfliegen Lauxaniidae, Minierfliegen Agromyzidae, Langbeinfliegen Dolichopodidae, Nistfliegen Milichiidae

In dieser Fotogalerie werden eher seltene unbekannte Fliegen aus Hägglingen vorgestellt. Darunter hat es teilweise sehr kleine, nur wenige Millimeter grosse Fliegen. Es hat aber auch aussergewöhnliche Geschöpfe darunter, wie beispielsweise die buckelige Blasenkopffliege, welche an die Romanfigur "Glöckner von Notre Dame" erinnert! Blasenkopffliegen oder auch Dickkopffliegen sind parasitoid, d.h. ihre Larven entwickeln sich in Wespen oder Hummeln, sie haben grosse Augen und ihr Kopf ist auffällig gelb und weiss, adult ernähren sie sich von Nektar.

Die Waffenfliegen haben einen metallisch farbigen Rücken (grün, rot oder schwarz), die mit ihrem Atemrohr auffälligen Larven leben in Gewässern. Erwähnenswert sind auch die 1-3mm kleinen schwarzen Nistfliegen, sie sind Kleptoparasiten, das heisst, sie werden von erbeuteten Insekten angelockt, meist sind es Opfer von Krabbenspinnen. Die kleinen Nistfliegen fliegen in Gruppen auf die Beutetiere der Spinnen, noch während die Spinnen selber am Fressen sind. Ihr Verhalten erinnert an Geier, Hyänen oder Schakale, welche in Afrika den Grosskatzen, wie Löwen und Leoparden, ihre Beute streitig machen. Die ebenfalls kleinen Schwingfliegen haben runde Köpfe, eine wespenartigen Hinterleib und oft schwarze Flügelmahle. Die Larven leben im Kot von Säugetieren, die adelten Fliegen fressen Nektar. Die kleinen schwarzen Minierfliegen (<3mm!) sind phytophag und entwickeln sich als Minierlarven in Gräsern.

Zum Vergrössern der Galeriefotos: Fotos einfach anklicken!

Weniger bekannte Fliegenarten mit auffälligen Flügeln von Hägglingen: Schnepfenfliegen Ragionidae, Bohrfliegen Tephritidae,

Breitmundfliegen Platystomatidae, Fruchtfliegen Drosophilidae

Die Schnepfenfliegen sind mittelgrosse Fliegen mit langen Beinen und einem langen Rüssel. Sie saugen Pflanzensäfte, aber auch Honigtau der Blattläuse oder fressen auch kleinere Insekten. Einige von ihnen saugen bei Wirbeltieren (inklusive Menschen) auch Blut. 

Die Bohrfliegen werden in der Deutschen Sprache auch als Fruchtfliegen bezeichnet, was jedoch wegen den echten kleinen Fruchtfliegen verwirrend sein kann. Beide Familien leben von Pflanzen, einige unter ihnen gelten in der Landwirtschaft als grosse Schädlinge, wie z.B. die Kirschessigfliegen, Apfelfruchtfliegen oder die Kirschfruchtfliegen, welche grosse Teile der Ernten vernichten können. In Europa gibt es etwa 290 Arten von Bohrfliegen, viele davon sind sehr klein, nur wenige Millimeter gross. Entsprechend schwierig sind sie aufzufinden oder gar zu fotografieren. Bohrfliegenweibchen entwickeln einen Legeapparat aus den letzten Hinterleibssegmenten, welcher ausstülpbar ist. Mit diesem Legeapparat legen sie ihre Eier direkt in die Wirtsplanzen, je nach Art in die Blätter, Stengel, Blütenknospen oder Früchte. Einige Bohrfliegen leben spezifisch nur von einer Pflanzenart. Einige Bohrfliegenarten lösen mit ihren Larven in den Pflanzen die Bildung von Gallen aus. Bohrfliegen haben teilweise sehr auffällige Flügelmerkmale.

Die wenige Millimeter kleinen Fruchtfliegen sind allen bekannt von Kompostbehältern und überreifen Früchten. Daneben gibt es noch hunderte von kleinen weiteren Fliegenarten, welche zwischen 1 und 5mm klein sind. Sie sind schwer zu fotografieren und zu bestimmen. Viele davon findet man zufällig auf Blüten, wenn man ein grösseres Insekt im Visier hat. Die gelblichen auffälligen kleinen Halmfliegen konnten bestimmt werden, viele weitere sind mir noch unbekannt.

Fliegenmaden in Tieren = Myiasis

Fotos aus meiner Kleintierpraxis: Die folgenden Fliegenmaden Bilder sind nicht für jeden Geschmack, aber biologische Realität. Maden sind Insektenlarven ohne Beine. Einige spezialisierte Fliegenarten (Schmeissfliegen) werden nicht nur von Kadavern, Kot oder zersetzenden Pflanzen (Früchte, Gemüse) angezogen, sondern auch von Wunden aller Art. Falls die Eier an Körperteilen abgelegt wurden, welche für die Zunge der Säuger schlecht zugänglich sind, wie Hals, Kopfwunden oder gelegentlich auch Rücken und Afterregionen, entwickeln sich aus den abgelegten Eiern in den Wunden der Warmblütler innerhalb weniger Tage massenhaft weissliche Maden. Die heranwachsenden Fliegenmaden finden in diesen blutigen Hautwunden mit absterbenden Körperzellen, welche sie auffressen, optimale Bedingungen zur Entwicklung. Die Maden leben sozusagen in einem Proteinsaft und können sich dadurch innert weniger Tage bis zur Verpuppung entwickeln. Die Stoffwechselausscheidungen der Maden können teilweise aber auch toxisch die umliegende Haut weiter schädigen. Fliegenmaden können solche Wunden auch sekundär mit Bakterien infizieren, was für die betroffenen Säuger in der Natur schwerwiegenden Folgen haben kann. Betroffene Tiere können infolge einer Blutvergiftung (Sepsis) oder Intoxikation eingehen. In der Medizin werden unter bestimmten Bedingungen bei schlecht heilenden, offenen Hautwunden speziell gezüchtete sterile Fliegenmaden gezielt zur Wundheilung eingesetzt. Die so eingestetzten Maden fressen das tote Gewebe (Nekrosen) an Wundrändern ab und säubern so die Wunden.

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