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Hautflügler: Wespen Apocrita aus Hägglingen

Die "Echten Wespen" der Überfamilie Vespoidea sind schlanke Tiere, haben eine charakteristische Wespentaille, sind alle nur schwach behaart und haben i.d.R. oft eine auffällige gelbschwarze Zeichnung. Die Systematik ist recht komplex, man unterscheidet verschiedene Familien, wie Faltenwespen, Unterfamilie Feldwespen, Wegwespen und andere. Die ursprünglichen Pflanzenwespen haben im Gegensatz dazu keine ausgeprägte Taille. Die meisten leben vorwiegend räuberisch von anderen Insekten. Einige Wespenarten nehmen aber auch Nektar oder Pflanzensäfte auf (Pflanzenwespen), andere leben als Larven parasitoid von anderen Insekten (Schlupfwespen) oder in Pflanzen und bilden eigenartige Gallen (Gallwespen). Es gibt Staaten-bildende und solitäre Wespen, mit jeweils aus Lehm oder Holzbrei kunstvoll erstellten Brutkammern oder ganzen Nestern mit Waben, welche man in Dachstühlen, Holzspalten oder in freier Natur beobachten kann.

Im Sommer sind einige Wespen oft ungebetene Gäste, da sich besonders die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe frech am Tisch an unseren Nahrungsmitteln vergreifen. Nur die weiblichen Wespen haben einen Stachel (wie auch bei den Bienen und Hummeln), welcher ebenfalls für die Abneigung gegen diese Tiere verantwortlich ist. Der Stachel, der ungeschlechtlichen Arbeiterinnen hat sich aus der Legeröhre entwickelt. Ärgert man Wespen, können sie durchaus auch Menschen angreifen und zustechen. Besonders die grossen Hornissen können uns so schmerzlich stechen, sie können uns aber nicht weiter gefährlich werden. Meist sind Hornissen aber friedfertig, sie sind nicht an uns Menschen interessiert, verhält man sich ruhig kann man Wespen gut beobachten und fotografieren. Ich wurde nur einmal von einigen Hornisse verfolgt, nachdem ich ihr Nest "geblitzt" habe.

Wespen bilden auch soziale Insektenstaaten von wenigen bis mehreren Hundert Wespen. In Hägglingen konnte ich bis heute insgesamt 77 Wespenarten finden und bestimmen, 62 davon im Garten. Die Grössenunterschiede waren dabei erstaunlich, die kleinsten Wespen in unserem Garten sind knappe 2 mm gross, die grössten Wespen, die Hornissen, jedoch fast 30 mm! Die Artbestimmung ist oft schwierig, hilfreich kann die Gesichts- und Hinterleibszeichnung sein, besonders bei den häufigen und ähnlichen Deutschen und Gemeinen Wespen. Die harmlosen etwas kleineren Gallischen Feldwespen mit roten Fühlern bauen an unserer Hausfassade seit Jahren jährlich ihre Nester. Im Herbst sterben alle Arbeiterinnen, die Nester werden auch von den Jungköniginnen verlassen, welche sich im Garten irgendwo verkriechen und so überwintern. Im März beginnen die Jungköniginnen wieder mit dem Nestbau, die stärkste Königin frisst zuerst alle Larven der anderen, bis nur noch sie Eier legt und die anderen zu Arbeiterinnen werden.

Speziell möchte ich auch noch die Goldwespen hervorheben, welche mit ihren leuchtend, grellen Farben fast unrealistisch erscheinen. Das Fotografieren von Wespen kann sehr schwierig werden, da die nervösen Wespen oft immer in Bewegung sind oder sie derart klein sind, dass die Bildauflösung darunter leidet. Es lohnt sich auch, wenn man für die Bestimmung versucht die Wespen im Makrobereich von allen Seiten fotografiert, was aber verständlicherweise nicht immer möglich ist. In Hägglingen und Umgebung habe ich total 67 Wespenarten bestimmt, 59 davon im Garten.

Zum Vergrössern der Galeriefotos: Fotos einfach anklicken!

Faltenwespen Vespidae und Feldwespen Polistinae aus Hägglingen

In diese Gruppe gehören die bekanntesten Wespen, wie die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe aber auch die Hornissen.

Faltenwespen Vespidae: Lehmwespen aus Hägglingen

In die Gruppe der Lehmwespe gehören weniger bekannte Wespen mit einer etwas ausgeprägteren Wespentaille, sie sind auch etwas kleiner und sind eigentlich nie angriffslustig, also kein Problem für Mensch und Tier.

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