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Biber an der Bünz

Seit 2009 leben einzelne Biber (Europäischer Biber, Castor fiber) auch entlang der Bünz zwischen Dottikon und Anglikon. Einzeltiere auf der Suche nach neuen Revieren sind von der Aare bachaufwärts hochgeschwommen. Im März 2009 konnte ich erstmals Biberspuren zwischen Dottikon und Anglikon beobachten und der Aargauer Biberfachstelle melden. Im Aargau leben nun seit einigen Jahren mehr oder weniger konstant etwa 270 Biber entlang aller Flüsse und grösserer Bäche, meist in naturnahen Auen. Der Biber wurde vor gut 40-50 Jahren in der Schweiz wieder angesiedelt, 140 Biber wurden in dieser Zeit fast in der ganzen Nordschweiz gezielt ausgesetzt. Im 19.Jahrhundert wurden die Biber wegen des weichen Felles, des Fleisches und dem Bibergeil (= galt früher als Heilmittel) stark bejagt, was schliesslich zum Aussterben der Biber in der Schweiz führte. Mittlerweile leben nun aber wieder etwa 2500-3000 Biber in der Schweiz in allen grösseren Gewässern.

Der Biber ist das grösste Nagetier der Schweiz, sie sind in der Schweiz dämmerungs- und nachtaktiv. Die Tiere können bis einen Meter lang und bis zu 30 kg schwer werden. Biber sind auf Fliessgewässer mit einer dichten Busch- und Baumvegetation angewiesen. Sie fressen insbesondere im Winterhalbjahr mit Vorliebe verschiedene Baumrinden, mit Vorliebe Weiden. Im Sommerhalbjahr fressen sie auch alles übrige Grünzeug entlang der Gewässer. Sie können durch ihr Fressverhalten ganze Bäume fällen, bauen Dämme und können damit Gewässer stauen und Landflächen unter Wasser setzen. Sumpfzonen können so entstehen. Biber erschaffen damit für andere Tiere, wie Amphibien und Vögel neue Biotope. Biber sind somit für eine Biodiversität einer Landschaft sehr wichtig. Sie machen keinen Winterschlaf, sie leben monogam in Familienrevieren in Biberbauten. Biberbauten sind zum Schutz vor Feinden so angelegt, dass der Eingang stets Unterwasser ist. Nach einer Tragzeit von etwa 105 Tagen gebären die Weibchen 2-3 Junge, welche bis 2 Jahre bei den Eltern leben. Biber haben ein dichtes Fell, kleine Augen und Ohren, gut entwickelte Hände zum Greifen und an den Hinterfüssen gut ausgebildete Schwimmhäute. Der flache breite schuppenbesetzte Schwanz gibt den Bibern einen starken Antrieb im Wasser. Biber können gut und lange tauchen. Am Hinterkörper an der Schwanzbasis haben sie 2 Duftdrüsen (Pheromondrüsen), welche ein zähes Sekret bilden, das früher als Heilmittel unter dem Namen Bibergeil bekannt war. Entlang der Bünz haben sich seit etwa 2015 nun auch 3 Biberfamilien angesiedelt. Eine Gruppe lebt in Boswil, eine weitere in Dottikon und die letzte im Auengebiet von Möriken-Wildegg.

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