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Arachnida: Spinnen

Arachnida auch Spinnentiere sind in der Systematik der Zoologie eine Klasse des Tierstammes der Gliederfüsser Arthropoda. Die Klasse umfasst die eigentlichen Spinnen, welche neben den Insekten wohl die bedeutesten Landgliedertiere sind und die Milben und Zecken. In der Schweiz gibt es nach Schätzungen etwa 900 Spinnenarten, unterteilt in viele Familien. In Hägglingen habe ich mindestens 41 Arten entdeckt, 39 davon in unserem Garten. Die Variabilität von Spinnenarten ist sehr gross, dies macht ihre Bestimmung für Laien oft sehr schwierig. Neben kleinsten Spinnen von wenigen Millimetern, gibt es auch auch in der Schweiz sehr grosse mit bis 6-7 cm Durchmesser. Alle haben 8 Beine, der Körper ist nur 2 teilig, der Kopf mit meist 8 Punktaugen und die Brust bilden den vorderen Teil, das Prosoma. Der meist grössere Hinterteil wird als Opisthosoma bezeichnet. Ein Ausnahme bilden die Weberknechte, diese Spinnentiere haben nur einen Körperteil, d.h. der Kopfteil ist mit dem Hinterteil verwachsen, sie haben auch deutlich längere Beine, keine Giftdrüsen und Spinndrüsen (siehe unten Weberknechte).

Spinnen haben keine Fühler, wie Insekten, sie haben aber am Kopf zwei weitere Extremitäten. Die Kiefertaster (Pedipalpen) und die Kieferklauen (Cheliceren) mit den Giftstacheln. Einige haben sehr hübsche Musterungen und Farben, andere sind düster braun bis fast schwarz. Spinnen leben oft in unserer Nähe in Häusern und jagen nach Insekten, wie die lästigen Fliegen, Mücken, aber auch Heuschrecken, etc. Als Jäger sind sie ein wichtiges Glied in der natürlichen Kontrolle von Insektenpopulationen, sie sind eigentlich "Nützlinge"! Trotzdem lösen sie bei vielen Menschen Ängste aus, obwohl die in der Schweiz heimischen Arten für uns ungefährlich sind. Spinnen häuten sich regelmässig und können dadurch noch im Gegensatz zu Insekten lebenslang wachsen. Alle Spinnen sind räuberische Jäger mit oder ohne Netz. Entweder umwickeln sie ihre Opfer nach dem Fang mit ihren Spinnfäden oder sie packen sie direkt mit ihren starken Kiefern (Kieferklauen = Cheliceren). Mit diesen Klauen injizieren sie Gifte und lähmen oder tötet damit ihre Opfer schnell und saugen sie danach aus. Es gibt aber auch Insekten, welche selber Spinnen jagen, wie beispielsweise die Grabwespen. Spinnen sind tag- und nachtaktiv. Die Männchen sind i.d.R. deutlich kleiner und werden bei einigen Spinnenarten kannibalistisch von den Weibchen nach der Begattung aufgefressen (= sexueller Kannibalismus). Einige Männchen versuchen mit "Insekten-Hochzeitsgeschenken" die Weibchen zu besänftigen. Einige Spinnen aus dem Süden haben sich in den letzten Jahren wegen der Klimaerwärmung über die Alpen nach Norden ausgebreitet. In unserem Garten auf den grossen Naturwiesen haben wir eine grosse Population von Wespenspinnen, welche meist Heuschrecken fangen. Diese hübschen Spinnen sind vor etwa 50 Jahren in die Schweiz vom Süden eingewandert und haben sich gut etabliert. Eine weitere Spinne, die Gemeine Baldachinspinne, möchte ich speziell erwähnen, die knapp 10mm grosse Spinne tritt in unserem Garten im Herbst auf, spinnt komplizierte Netze in unterschiedlichen Ebenen, meist waagrecht und hängt kopfüber oder mit dem Bauch nach oben im Netz. Der Bauch ist dunkel, so kann die Spinne sich in der Herbstsonne besser erwärmen. Die nur wenig kleineren Männchen bauen meist keine eigenen Netze und leben friedlich zusammen mit den Weibchen im gleichen Netz!

Zum Vergrössern der Galeriefotos: Fotos einfach anklicken!

Webspinnen Araneae: Krabbenspinnen Thomisidae, Radnetzspinnen Araneidae und Raubspinnen Pisauridae

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