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Ameisen Formicidae aus Hägglingen

Ameisen Formicidae gehören auch zu den befügelten Insekten der Ordnung der Hautflügler, obwohl der grösste Teil des Ameisenvolkes, das Heer der Arbeiterinnen, nie Flügel hat. Nur die geschlechtsreifen Königinnen und Männchen haben kurze Zeit Flügel, welche sie nach dem erfolgreichem Hochzeitsflug abwerfen. Ameisen haben sehr kleine Augen, welche ihnen wahrscheinlich nur schemenhaft die Umwelt zeigen. Ihre Hauptsinnesorgane sind die Fühler, damit können sie Futter aber auch Gefahren erkennen. Fühler tragen Geruchs- und Geschmackssinnesorgane, damit kommunizieren sie auch untereinander problemlosAmeisen sind grundsätzlich sehr kräftige Tiere, trotz ihrer Kleinheit können sie ausdauernd das mehrfache ihres eigenen Gewichtes tragen. Beim steten Bau ihrer Nester verstehen sie die Grundzüge der Statik und Thermodynamik. In ihren teils sehr grossen Nestern aus Holzstückchen, Steinchen, Pflanzenfasern und Erde können sie die Temperatur und Feuchtigkeit regeln. Sie legen in ihren Nestern diverse Brutkammern, aber auch Vorratskammern an. Ameisen sind auch sehr gute Jäger und sie verstehen sich untereinander, was ihnen eine erstaunliche Gruppenjagd ermöglicht. Sie können andere Insekten erjagen, welche um ein Vielfaches grösser sind als sie selbst. Ameisen werden aber auch selber durch viele andere Tiere, wie diverse Vögel und Reptilien, gerne gefressen.

In unserem Garten haben wir eine Böschung, mit einer Kolonie von Roten Waldameisen, obwohl wir etwa 400m vom Waldrand entfernt sind. Rote Waldameisen Königinnen (Formica rufa) können bis 20 Jahre alt werden und sind somit in der Schweiz die am längsten lebenden Insekten. Ein Ameisenvolk kann aus 500‘000 bis 800‘000 Ameisen bestehen. Arbeiterinnen der Roten Waldameisen sind 4-9mm, Königinnen um 10mm gross. Unser Volk beansprucht einen recht grossen Bereich um das Nest, ich kann noch in einem Radius von etwa 6m vom Nestzentrum entfernt Ameisenarbeiterinnen beim Jagen oder Blattlaus saugen beobachten. Rote Waldameisen sind sehr tapfere kräftige Jäger, sie erbeuten mit ihren starken Kiefern und dem Ameisengift (Ameisensäure) auch Käfer, welche bis 10x so gross sind wie sie selbst. Sie erbeuten auch Schmetterlingsraupen. Die Opfer werden durch das Gift etwas gelähmt und wehren sich kaum noch. Die sperrigen grossen Opfer werden dann von mehreren Ameisen gemeinsam mühsam zum Nest geschleppt, was 10 bis 20 min dauern kann. Im Garten im offenen Wiesland habe ich noch 3 weitere kleinere Ameisenarten entdeckt, welche teilweise nahe beieinander ihre Nester bauen. Manchmal kann man auch beobachten, wie besonders die kleinen Roten Wiesenameisen, auf ihrem Raubzug auch andere kleine Ameisen angreifen. Die sehr kleine auffällige Gelbe Wiesenameise mit 2-4mm oder die schwarzgraue Schwarze Wegameise mit 3-5mm sind dann ihre Opfer. Am Waldrand vom Maiengrün lebt noch die glänzende Schwarze Holzameise mit auffällig runden Körperteilen und einem grösseren Kopf.

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