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Schreitvögel Ciconiiformes Ruderfüsser Suliformes:

Kormorane Phalacrocoracidae, Schlangenhalsvögel Anhingidae

Fregattvögel

Ruderfüsser Vögel sind eine sehr alte Vogelunterordnung der Ordnung der Schreitvögel. Zu ihnen zählen die gut bekannten Kormorane, diese Vögel stammen von Vögeln ab, welche bereits im Tertiär vor 40 bis 50 Millionen Jahren gelebt haben. Heute werden 30 Arten unterschieden, 3 davon habe ich unten aufgeführt. Ruderfüsservögel zeichnen sich aus durch kurze Beine, Schwimmhäute zwischen allen 4 Zehen, einen kräftigen Schnabel, und einen stromlinienförmigen Körper, welcher sich gut zum Tauchen eignet. Alle Ruderfüsser sind Fischfresser, sie sind trotz ihrer Grösse aber auch ausgezeichnete Flieger!

Seit einigen Jahren breitet sich der Kormoran (Phalacrocorax carbo) in ganz Europa und auch in der Schweiz an verschiedenen Seen und Flüssen zunehmend aus, was insbesondere den Fischern nicht angenehm ist, da der Kormoran ein guter Fischjäger ist. Im Mittelmeerraum gibt es auch noch die Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis) und die Zwergscharbe (Phalacrocorax pygmeus) welche in der Schweiz nur Irrgäste sind. Seit einigen Jahren kann ich gelegentlich jeden Winter an der Bünz bei Dottikon einzelne Kormorane aus nächster Nähe beobachten, grössere Gruppen findet man im Aargau stationär im Flachsee oder im Klingnauersee. Die Population in der CH hat in den letzten 20 Jahren besonders auf den grossen Seen stark zugenommen, der Bestand an Brutpaaren wird nun auf 1200-2100 geschätzt. Die Fotos der Ohrenscharbe stammen aus Florida, diese Kormorane haben eine deutlich orange Kopfzeichnung. Der letzte Kormoran stammt aus Afrika, diese Riedscharbe habe ich 2018 an der Küste von Bird Island, Seychellen fotografiert.

Die sehr nahe verwandten Schlangenhalsvögel findet man im tropischen Afrika, Australien oder auch in Amerika. Von diesen Vögel gibt es nur 4 Arten, sie gehen stammesgeschichtlich noch weiter zurück, man fand Fossilien, welche sich noch vor dem Tertiär vor 80 Millionen Jahren entwickelt haben, die etwas ähnlichen Urvögel Archaeopteryx und Elopteryx werden "nur" etwa 20 Millionen Jahre älter eingeschätzt, diese hatten noch Zähne im Schnabel! Der 50cm grosse Hammerkopfvogel, den ich 1989 in Kenia an einem Fluss fotografieren konnte, wird auch zu den Ruderfüssern gezählt, er hat eher kurze Beine, einen kräftigen kurzen Schnabel und am Kopf eine deutliche Haube. Alle Nahaufnahmen stammen vom Zoo Zürich.

Fregattvögel sind grosse kräftige Meeresvögel in tropischen Meeren. Von diesen Meeresvögeln gibt es vor allem im tropischen Pazifik und Indischen Ozean nur 5 Arten. Die Arielfregattvögel, konnte ich 2018 täglich auf Bird Island Seychellen beobachten. Sie sind trotz ihrer stattlichen Grösse die kleinsten aller Fregattvögel (Flügelspannweite von bis zu 2 Metern!). Täglich segelten sie stundenlang in grosser Höhe (40 bis 50m) im Wind entlang der kleinen Insel Bird Island. Diese Meeresvögel jagen im offenen Meer nach "Fliegenden Fischen" und auch nach Kalmaren, sie fressen aber während der Brutzeit auch Küken von Seeschwalben oder jagen den Seeschwalben die gefangenen Fische ab (= Kleptoparasiten). Auf Bird Island hat es bis zu einer Million brütende Seeschwalben, was diese grossen Jäger jährlich zur Brutzeit der Seeschwalben anlockt.

Galerie Schreitvögel IV: Ruderfüsser: Durch einfaches anklicken der Bilder werden sie vergrössert.

Pelecaniformes: Pelikane Pelecanidae

Auch die kräftigen und viel grösseren Pelikane werden stammesgeschichtlich als sehr alt bezeichnet. Erste Fossilienfunde gehen auf die Oligozänzeit vor 30 bis 40 Millionen Jahre zurück. Pelikane wurde bis vor einigen Jahren auch den Ruderfüssern zugerechnet, neuere Studien ordnen sie nun aber zusammen mit den Reihern, Ibissen und Löfflern in die Ordnung der Pelecaniformes. Insgesamt gibt es nur 6 Arten, 4 davon leben auch an den südlichen Küsten von Europa. Die unten abgebildeten Rosapelikane und Krauskopfpelikane habe ich in Bern und Basel in den Zoos fotografiert. Der mächtige braune Pelikan konnte ich auf meiner Floridareise 2016 regelmässig in freier Wildbahn beobachten und fotografieren. Die letzte Pelikanart, die Brillenpelikane, konnte ich 1992 in ihrem Stammgebiet in Australien fotografieren. Pelikane haben je nach Art eine Flügelspannweite von bis zu 2.7m! Der typische Kehlsack fasst beim Rosapelikan bis 13 Liter, damit fischen sie auf beindruckende Art und Weise, indem sie sich aus geringer Flughöhe ins Meer stürzen und mit dem riesigen Schnabel die Fische fangen.

Galerie Schreitvögel V: Pelikane: Durch einfaches anklicken der Bilder werden sie vergrössert.

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