Für viele Laien ist es überraschend, dass die grossen Krähen oder Rabenvögel auch zu den Singvögeln zählen. Diese Vogelfamilie hat in unserer Gesellschaft nicht ein gutes Image. Die Krähen gelten in der Landwirtschaft als Schädlinge und werden bejagt. Die Jagdstatistik für die Schweiz hat 2016 10'500 geschossene Rabenvögel erfasst, 7800 Rabenkrähen, 1040 Elstern und 1350 Eichelhäher! Bei der Jägerschaft gelten Elstern, Eichelhäher und Rabenkrähen als Nesträuber kleiner Singvogelarten und werden entsprechend auch deswegen bejagt. Über den Sinn und Unsinn dieser Massnahme lässt sich durchaus streiten! Die Vogelwarte Sempach sieht dies auch nicht positiv, die grössten Singvögel, die Rabenvögel, sind biologisch in ihrem Umfeld ebenso sinnvoll und wichtig, wie viele andere Tiere auch! Sie sind als "Jäger " ein wichtiger Teil der natürlichen Auslese. Rabenvögel sind zumindest in der Schweiz die wohl intelligentesten Vögel, sie sind dadurch sehr anpassungsfähig und die landesweite Bejagung konnte die Population zum Glück noch nicht wirklich stark einschränken. Die eigentlichen grossen Raben (Kolkrabe) wurden zu Beginn des 20.Jahrhunderts in der CH bejagt und ihre Populationsdichte ging deutlich zurück, in den letzten 20 Jahren hat sich ihr Bestand etwas stabilisiert und beläuft sich aktuell auf etwa 2000-3000 Brutpaare. Sie fliegen oft nur paarweise, im Gegensatz zu den Rabenkrähen, Saatkrähen und Dohlen, welche oft in Scharen zusammen herumfliegen und auf Feldern nach Nahrung suchen. Die Bestände der bei der Bauernschaft gehassten intelligenten Rabenkrähen haben in den letzten 20 Jahren in der CH trotz Bejagung oder Vergrellung um etwa 20 % auf 80'000-120'000 Brutpaare erhöht. Die Vögel sind durch die Bejagung oder Vergrellungsaktionen aber sehr schreckhaft geworden und sehen mit ihren guten Augen die Jäger oder Bauern schon von weitem und fliegen davon. Zum Fotografieren braucht man entsprechend ein gutes Teleobjektiv, Ruhe und Geduld. Die fast schwarzen Vögel sind auch bezüglich der Belichtung eine Herausforderung, am besten gelingen Fotos im Sonnenschein, dann leuchtet ihr Gefieder manchmal bläulich.  Die grossen Saatkrähen mit ihren fast weissen Schnäbeln haben sich in den letzten Jahren in der Schweiz von Westen her erfolgreich ausgebreitet. Aktuell schätzt man ihren Bestand auf etwa 5800-7300 Brutpaare. Im Bünztal bei Anglikon hat sich auch eine grosse Kolonie mit bis zu 40 Nestern entwickelt. Während der Brutzeit herrscht dort ein reges kommen und gehen und die Saatkrähen sind durch ihre krächzende Laute unüberhörbar. Auch die Elstern, Eichelhäher und auch die Tannenhäher im Wald oder auf dem Feld sind sehr misstrauisch gegenüber uns Menschen. Die im Mittelland weit verbreiteten Elstern haben als vermeintliche Räuber in unserer Gesellschaft ein schlechtes Image, ihr Bestand wird aktuell auf 35'000-40'000 Brutpaare geschätzt. Der Bestand der hübschen Eichelhäher wird in der Schweiz aktuell auf 60'000-75'000 geschätzt, von den Tannenhähern gibt es etwa 20'000-25'000 Brutpaare. Im nahen Wasserschloss Hallwyl 15km von Hägglingen entfernt lebt mit etwa 80 Brutpaaren die grösste Dohlenkolonie der Schweiz, gesamthaft brüten aktuell etwa 1250-1500 Brutpaare in der Schweiz.