Drosseln und Stare sind recht grosse Singvögel mit recht grossen und spitzen Schnäbeln, am bekanntesten ist in der Schweiz und Mitteleuropa die Amsel, welche sich in urbanen Gebieten sehr gut halten und vermehren kann. Ihre Bestände sind in Städten und Agglomerationen im Gegensatz zu anderen Vogelarten in den letzten 20 Jahren eher am steigen, ihr Bestand wurde 2018 auf 500'000-700'000 geschätzt. Amseln sind standorttreu, sie sind sehr anpassungsfähig und fressen fast alles, was sie finden, wie Würmer, Insekten, aber auch Samen und Körner. Die Amsel wird auch als Schwarzdrossel bezeichnet. Ihr Gesang im Frühling ist sehr hübsch und auffällig. Seit einigen Jahren breitet sich vor allem in Deutschland das über Steckmücken übertragene Usutu-Virus in der Amselpopulation aus, welches bereits innert kurzer Zeit zum Tode der Infizierten Vögel führen kann. In der Schweiz wurde dieses Virus auch bereits bei toten Amseln nachgewiesen, es scheint aber noch nicht so stark verbreitet zu sein.

Die ähnlich grosse Wacholderdrossel kann man gelegentlich entlang der Bünz und im Winter auch in unserem Garten beobachten. Sie brütet auch regelmässig neben der Bünz im Dottiker Wäldchen. Ihr aktueller Bestand wird in der CH auf 40'000-45'000 Brutpaare geschätzt. Die Singdrossel ist in meinem Umfeld seltener, obwohl ihr Bestand in der CH mit 300'000-350'000 Brutpaare fast 10x höher geschätzt wird als der Bestand der Wacholderdrosseln. Mein Foto habe ich von einer Drossel gemacht, welche Minuten zuvor in eines unserer grossen Fenster geflogen ist, sie starb kurz darauf. In den Bergen der Region Laax GR kann ich sie regelmässig entdecken. Dort habe ich im Sommer 2021 auch die seltene Ringdrossel unterhalb des Grap Sogn Gion auf einer Höhe von 2150m ü. M. entdeckt.

Die kurzschwänzigen Stare sichtet man im Winterhalbjahr im Bünztal gelegentlich in grösseren Gruppen auf Ackerflächen bei der Futtersuche. Stare fliegen sehr schnell und sitzen besonders gerne auf hohe Bäume. Gelegentlich kann ich sie im Winter auch an unserem Futterbrett im Garten beobachten. In der Schweiz wird ihr aktueller Bestand auf 120'000-140'000 Brutpaare geschätzt.

Die letzten Drosselarten habe ich Florida, Kenia, in einem Tierpark und auf den Seychellen fotografiert. Der letzte Starenvogel, der Hirtenmaina, ist sehr anpassungsfähig, er frisst fast alles! Man findet ihn mittlerweile fast in allen tropischen Gebieten der Welt. Ursprünglich lebte er nur in Asien, von dort hat er sich aber invasiv teils unter Mithilfe der Menschen auf fast allen Inseln im Indischen Ozean, in Afrika, Australien, Hawaii bis nach Florida ausgebreitet. Er kann als Nahrungskonkorrent andere Vögel auf Inseln verdrängen. Dadurch wird er nun auf bestimmten Inseln der Seychellen zum Schutz der endemischen Vogelarten aktiv bejagt oder eingefangen.