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Pilz-Systematik

Die Systematik der Pilze ist sehr komplex und noch nicht in allen Fällen klar oder abgeschlossen. Es gibt auch je nach Verfasser teilweise deutliche Unterschiede in den Bezeichnungen oder in den Zuordnungen. Pilze werden in der Trivialliteratur nur anhand von einfachen morphologischen Merkmalen (beringt oder nicht beringt, helle oder dunkle Lamellen, bauchiger Fruchtkörper, Röhren, Hutform, Sporenform, Sporenfarbe, etc.) unterschieden und bestimmt. In der mykologischen Literatur werden die Pilze aber nach strengen morphologischen oder gar genetischen Kritierien ihren Gattungen, Familien und Ordnungen zugewiesen. Einige Pilze lassen sich jedoch auch so nur mühsam bestimmen und können auch mikroskopisch anhand von Sporenmerkmalen manchmal nicht ganz streng systematisch ihren Ordnungen oder Gattungen zugewiesen werden. Solche unsicher bestimmte Pilze erhalten in der Systematik den lateinischen Zusatz "incertae sedis". Einige Pilze werden trotz ihrer äusseren phänotypischen Ähnlichkeiten genotypisch oder nach mikroskopischen Sporenmerkmalen schliesslich ganz anderen Ordnungen zugeschrieben. So findet man beispielsweise die Familie der Schmierlingsverwandten mit Lamellen (Gomphidiaceae: z.B. Grosser Gelbfuss) oder die kugeligen giftigen Kartoffelboviste in der Ordnung der Röhrenpilze (Boletales), obwohl sie auf den ersten Blick "nichts" mit Röhrlingen zu tun haben. Für die meisten "Pilzsammler" spielen diese Abweichungen in der Systematik jedoch keine Rolle. Das Ziel soll, wenn immer möglich, die sichere Pilzbestimmung anhand von klaren morphologischen Merkmalen sein, um giftige von essbaren Pilzen zu unterscheiden.

Viele Pilzbücher, Pilzforen und Apps stehen zur Verfügung, es braucht aber oft auch viel Erfahrung und im Zweifelsfall holt man sich lieber den Rat von Experten oder lässt den Pilz einfach im Wald liegen. Am besten sammelt man sowieso nur Speisepilze, die man bereits sicher kennt. Da Pilze sich während ihrer Entwicklung bezüglich Farbe oder Form teilweise deutlich verändern, sollte man auch immer junge und alte Pilze vergleichen. Auch gute Speisepilze können mit der Alterung "giftig" oder zumindest ungeniessbar werden.

Ich begann mit dem Bestimmen von Röhrenpilzen, deren Merkmale noch etwas übersichtlicher sind. In meiner Sammlung fanden sich zuerst nur essbare Pilze, an die Bestimmung von den vielen ungeniessbaren oder gar giftigen Pilze wage ich mich erst allmählich. Die Vielfalt in der Pilzsystematik ist aber, je länger man sich mit den Pilzen befasst, faszinierend und herausfordernd. Im folgenden zeige ich meine bisherige noch deutlich unvollkommene Pilzbestimmungsliste. Sie ist teilweise vereinfacht und soll nur einen Einblick in die schwierige Systematik geben. Aus Hägglingen und Umgebung habe ich aktuell 295 Pilzarten und aus Laax 109 Arten beschrieben. Auf der Homepage sind total aktuell 360 Arten veröffentlicht, einige Pilze habe ich in beiden Gegenden gefunden. 

Die Fotosammlung wurde nach den folgenden einfachen Kriterien geordnet. Diese Gruppen beinhalten teilweise unterschiedliche Ordnungen und Familien, sie dienen nur einer vereinfachten und damit vielleicht schnelleren Zuordnung eines Pilzes. Gewisse Familien findet man auf mehreren Homepageseiten unter beringten und unberingten Pilzen, wie z.B. Träuschlinge oder die Schmierlinge.

 

Im oberen Homepage Menü finden sich folgende Gruppen:

Röhrenpilze oder Röhrlinge

Röhrlinge I: Dickröhrlingsverwandte Boletaceae: Pilze mit Röhren und meist dicken bauchigen Stielen

Röhrlinge II: Schmierröhrlingsverwandte Suillaceae und Schmierlingsverwandte Gomphidiaceae, Pilze mit Röhren und meist schmierigen Hutoberflächen, Stiele sind eher dünner, Ausnahme: z.B. Grosser Gelbfuss hat Lamellen!

Lamellenpilze

Lamellenpilze mit farbigen und eher dunkleren Lamellen, Stiel ohne Ring: Trichterlinge, Träuschlinge, Mistpilze, Schwefelköpfe, Tintlinge, Schleierlinge, Risspilze, etc.

Lamellenpilze mit helleren Lamellen, Stiel ohne Ring: Rüblinge, Ritterlinge, Helmlinge, Seitlinge, etc.

Lamellenpilze mit einem Ring / Manschette am Stiel: Egerlinge, Schirmlinge, Wulstlinge, Träuschlinge, etc.

Milchlinge und Täublinge Pilze mit brüchigem Stiel und oft milchigem Sekretaustritt aus dem geschnittenen Stiel

Leistenpilze, Stachelpilze, Schweinsohrartige, wie Korallenpilze und Riesenkeulen:

Pilze mit anderen Fruchtkörper-Merkmalen, ohne Lamellen mit Leisten, Stacheln oder anderen Sporenträger

Stäublinge / Boviste: Pilze mit bauchigen, kugeligen Fruchtkörpern ohne Lamellen oder Poren.

Stinkmorcheln

Erdsterne / Gitterlinge: Pilze mit sternförmigen Fruchtkörpern ohne Lamellen oder Poren. Die schlecht zu zuorndeten Teuerlinge finden sich ebenfalls hier.

Baumpilze: Pilze auf Bäumen oder an Totholz mit Lamellen oder Poren

1. Blättlinge, Pilze mit eher dünnen, ausbreitenden, eher weichen Fruchtkörpern mit Lamellen

2. Porlinge, Pilze mit eher dünnen, ausbreitenden, eher weichen Fruchtkörpern mit Poren

3. Porlinge; Pilze mit eher dicken, ausbreitenden, eher harten Fruchtkörpern mit Poren

Schichtpilze: Flache ausbreitende Fruchtkörper an Totholz

Gallert- und Ohrlappenartige Pilze: Pilze mit weichen gallertigen Fruchtkörpern

Schlauchpilze: Pilze mit flachen, kugeligen Fruchtkörpern und Morcheln

Schimmelpilze: Pilze ohne eigentliche Fruchtkörper, nur aus Pilzgeflechten (Myzel)

Besonderheit: Schleimpilze: Sind keine eigentlichen Pilze: Kugelige eher weiche Fruchtkörper

Datenbank meiner Pilzfotosammlung: Einfach gesuchten Namen/Familie/etc. im Suchfeld eingeben
unter der Spalte Homepage wird angegeben auf welcher Homepage Seite der Pilz zu finden ist.
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